Lackkunst


Die Lackkunst ist eine kunsthandwerkliche Technik, deren Ursprünge vor 3500 Jahren in China lagen. Dabei werden Lacke zur Oberflächenveredelung und Dekoration auf Alltagsgegenstände und Kunstgegenstände aufgetragen.

Die chinesische Lackkunst verbreitete sich in Japan und in andern asiatischen Ländern. Die japanische Lackkunst (Urushi) wurde zu verschiedenen Lacktechniken modifiziert und erreichte im 9. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Später wurde die Lackkunst von arabischen Künstlern übernommen, für die das Bilderverbot im Islam galt. Insbesondere in Persien erlebte die Lackkunst eine weitere Blütezeit. Erst ca. 2500 Jahre nach ihrer Entstehung erreichte sie im 16. Jahrhundert Europa; importierte asiatische Lackarbeiten wurden zur Mode (Chinoiserie). Als Problem erwies sich, dass der Saft des asiatischen Lackbaumes bei der langen Schiffsreise nach Europa eintrocknete und deshalb neuartige Lackrezepturen auf der Basis von Ölen, Harzen und Bindemitteln erfunden werden mussten.

Der für die asiatischen Lackarbeiten verwendete Chinalack (Synonyme: Japanlack, Urushi-Lack, Rhuslack) wurde ursprünglich aus dem Lackbaum gewonnen – es war der Milchsaft einer Lianenart. Verziert wurden Haushaltsgegenstände, Geschirr, Gefäße für Zeremonien, die Ausrüstung der Pferde, Pfeil und Bogen, aber auch Möbel und Bilder. Jedes Land entwickelte seine eigene Lacktechnik, wobei teilweise die Techniken der Nachbarländer übernommen wurden.